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Kongress von „Digital informiert – im Job integriert!“ in Berlin

Das Projekt „Digital informiert – im Job integriert!“ (Di-Ji) lud zu einem Kongress nach Berlin, um einen Austausch über das Thema Barrierefreiheit mit dem besonderen Schwerpunkt Verständlichkeit zu ermöglichen. Insgesamt 190 Experten aus Wissenschaft, Praxis, Politik und verschiedenen Behinderten-Verbänden folgten dem Aufruf und gaben sich am 19. und 20. September im Regierungsviertel in Berlin ein Stelldichein.

Prof. Dr.-Ing. Christian Bühler Die Veranstaltung wurde am ersten Tag durch den Leiter des Projekts, Prof. Dr. Christian Bühler eröffnet. In den anschließenden Grußworten wünschten namhafte Prominente den Teilnehmenden einen regen Austausch und ein gutes Gelingen in den Arbeitsgruppen. Zu ihnen zählte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland Ulrike Mascher, der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Hans-Joachim Fuchtel und der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Hubert Hüppe. Sie alle betonten die Wichtigkeit dieser und ähnlicher Tagungen und die damit verbundene Chance, Barrierefreiheit in der Informationstechnik weiter voran zu bringen.

 

Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussion

Die insgesamt sechs Arbeitsgruppen behandelten verschiedene Aspekte barrierefreier Informationstechnik im Arbeits- und Lebensumfeld von Menschen mit Behinderung. Die Schwerpunkte reichten dabei von Leichter Sprache und deutscher Gebärdensprache über Apps für Smartphones und eAccessibility bis hin zur Individualisierbarkeit von Benutzungsschnittstellen.

In der letztgenannten Arbeitsgruppe konnte auch das Lehrgebiet Rehabilitationstechnologie einen Beitrag platzieren. Michael Schaten präsentierte darin einen neuen Ansatz zur Verbesserung der Verständlichkeit von Webinhalten für Menschen mit Lernschwierigkeiten auf Basis von nutzergenerierten Inhalten. Eine Demonstration des aktuell existierenden Software-Prototyps illustrierte diesen Ansatz.

In den verschiedenen Arbeitsgruppen entwickelten sich spannende Diskussionen und es konnten durch das Zusammenwirken der zahlreichen Expertinnen und Experten interessante Ergebnisse erarbeitet werden. Diese wurden zum Abschluss der Arbeitsgruppen-Phase dem gesamten Plenum durch die jeweiligen Moderatorinnen und Moderatoren vorgestellt.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion, an der neben Prof. Bühler auch Hannelore Loskill (Vorstand BAG Selbsthilfe), Melanie Martin (ver.di, Bereich Sozialpolitik) und Prof. Gottfried Zimmermann (Hochschule der Medien) teilnahmen. Gemeinsam fassten sie die erzielten Erkenntnisse der Tagung zusammen und gaben einen Ausblick auf anstehende Aktivitäten zur Verbreitung von Barrierefreiheit und der damit verbundenen verbesserten Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung. Trotz aller Bemühungen der vergangenen Jahre im Bereich barrierefreier Informationstechnik sind noch immer zahlreiche Barrieren im (Arbeits-)Alltag vieler Menschen zu beobachten, wie zum Beispiel unstrukturierte PDF-Dokumente oder unzugängliche und schwer bedienbare Automaten. Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion und das Plenum stimmten darin überein, dass bei allen Beteiligten ein grundsätzliches Bewusstsein für Barrierefreiheit geschaffen werden muss, um Barrierefreiheit in den verschiedenen Anwendungsfeldern zu erreichen.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und der Podiumsdiskussion werden zeitnah in einem Tagungsband veröffentlicht und stehen damit der interessierten Öffentlichkeit zu Verfügung. Über den Erscheinungstermin informiert die Website des Projekts „Digital informiert – im Job integriert!“ zu gegebener Zeit.

 

Das Projekt „Di-Ji“

Das Projekt „Digital informiert – im Job integriert“ ist ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördertes Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung zu verbessern, indem digitale Barrieren im Arbeitsalltag abgebaut werden. Zu diesem Zweck unterhält das Projekt unter anderem die Meldestelle zur Meldung digitaler Barrieren.

Am Projekt Di-Ji sind verschiedene Fachleute aus verschiedenen Institutionen beteiligt. Von Seiten der Verbände sind die BAG Selbsthilfe und der VdK Deutschland Projektpartner, die wissenschaftliche Expertise steuert das Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB) bei. Darüber hinaus kooperiert das Projekt mit dem Lehrgebiet Rehabilitationstechnologie der TU Dortmund und ist Mitglied im Netzwerk „Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik“ (AbI), in dem zahlreiche Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis aktiv sind.