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Mehr Grundlagenforschung zum Wandel der Sozialsysteme und Teilhabe bei Behinderung - 5-jährige Max Planck Fellowship am Start

Mit Wirkung zum 1. März 2010 wurde Prof. Dr. Elisabeth Wacker zum Max Planck Fellow am Münchner Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht berufen. Die Rehabilitationssoziologin kann nun ein Forschungsteam zusammenstellen und für Grundlagenfragen einsetzen. Der Forschergruppe stehen gut 1 Mio. Euro zur Verfügung, um mehr Wissen zum Wandel der Sozialsysteme und zur Teilhabe bei Behinderung zu generieren. Insbesondere will man Strukturen, Maßnahmen und Wirkungen von Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive auf die Spur kommen.

Max-Planck-Gesellschaft_II Neben der inhaltlichen Ausrichtung an Inklusion und Systemwandel liegt der Dortmunder Lehrstuhlinhaberin und derzeitigen Dekanin der Fakultät Rehabilitationswissenschaften die Nachwuchsförderung am Herzen. Von der Forschungsarbeit profitieren zudem knapp 10 % der Bevölkerung. Auf deren Lebensqualität, aber auch auf die Wirkungen von Rechtsnormen bei der Umsetzung in die Praxis, soll das neue Dortmund-Münchner Team sein Augenmerk richten.

Aktuelle Anlässe sind die Beteiligung von Menschen mit Behinderung bei der Menschen- und Bürgerrechtsdebatte (siehe GG Art 3 Abs 3 und neuestens UN-Konvention 2006). Das Team wird besonders Kompetenzen von Menschen mit Behinderung beachten (siehe International Classification of Functioning, Disability and Health, ICF, WHO 2001), anstelle einer traditionell eher krankheits- und defizitorientierten Perspektive. Inklusion (gesellschaftliche Teilhabe) anstelle von Adaptation nach dem klassischen Integrationsmodell (Anpassen an gesetzte Normalitätsstandards, gesteuert über Machtstrukturen) wird in Grundlegung, Konzept und Umsetzung im Blickpunkt sein, weiß die erfahrene Rehabilitationsforscherin. Behindertenrecht nimmt dabei eine dynamische Aufgabe wahr („law in action“ und „law for action“) und wandelt sich zugleich mit den gewünschten gesellschaftlichen Umsetzungserfolgen.

Konkretisiert wird das Forschungsanliegen in einem Matrixmodell, nach dem die Post Docs, Docs und Stipendiaten zusammenwirken werden:

Bearbeitet werden vier Teilprojekte: 1. Soziale Teilhabe. Grundsatzfragen von Inklusion und Exklusion; 2. Neue Steuerung. Wirkungen des Wandels vom Sachleistungs- zum Geldleistungsprinzip durch das Persönliche Budget; 3. Neue Rahmen und Rollen – soziale Dienste zwischen Professionalisierungsschub und Ressourceneffizienz; 4. Transformation in Übergangsgesellschaften – Potenziale und Grenzen nationaler und internationaler Sozialmodelle in Ländern des Global South, die mit zwei Querschnittsthemen verbunden werden: 1. Demografischer Wandel und 2. Umgang mit Verschiedenheit.

Die transdisziplinäre Aufgabenstellung wird zusätzlich angegangen mit Unterstützung internationaler Expert/innen, die für Forschungsaufenthalt gewonnen werden können, aber auch in Form von Workshops und Tagungen.