Am 27. August feiert das Bewegungsambulatorium TU Dortmund e.V. sein Sommerfest am Sportinstitut und stellt Ergebnisse des körper- und bewegungsorientierten Projekts „Starke Jungs?!“ der interessierten Öffentlichkeit vor. Drei Jahre lang haben die Aktion Mensch, die Heidehof Stiftung und viele weitere Spendengeber diesen Versuch gefördert, für
Jungen zwischen 6 und 12 Jahren, die im Laufe ihres Lebens sexuellen Missbrauch erfahren haben oder körperlich misshandelt wurden, ein Förderprogramm zu erproben.
Prof Gerd Hölter, Fakultät Rehabilitationswissenschaften und 1. Vorsitzender des Bewegungsambulatoriums, wird in das Programm einführen. Einige der insgesamt 38 geförderten Jungen mit Gewalt- und Mißbrauchserfahrungen zeigten klinische Symptomatiken, manche Hilflosigkeit, Ohnmacht und Schwäche. Andere kompensierten dies durch „starkes Auftreten“ bis zur Gewaltanwendung. Dipl. Päd. Jan Vollmer wird berichten, wie durch behutsame körperorientierte Interventionen und ressourcenorientierte psychomotorische Entwicklungsförderung, angereichert durch reitpädagogische Angebote, den Jungen ihre wahren Stärken (wieder) bewusst gemacht werden können.
In einem Dokumentarfilm zum Projekt werden außerdem den Gästen die Möglichkeiten und Grenzen körper- und bewegungsorientierter Arbeit mit traumatisierten Jungen plastisch vor Augen geführt. Eine Fotoausstellung mit Bildern der Kölner Fotografin Gabriele Klaes bietet weitere anschauliche Informationen.
Schließlich können die Gäste aber auch bei einem kleinen Umtrunk und einem Angebot fürs leibliche Wohl erfahren, dass Wissenschaft nicht trocken sein muss.