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„Anschluss statt Ausschluss“ erfolgreich: Fachtagung zur (inklusiven) Medienbildung trifft aus große Resonanz

Am 23.03.2012 trafen sich rund 50 Institutionen an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften zu einem Austausch über „Medienbildung unter der Leitperspektive von Inklusion“. Im Fokus stand die Frage, unter welchen Bedingungen es unabhängig von persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten gelingt, Medienkompetenz zu erwerben.

IMG_1188 - skaliert Medienbildung für Menschen mit Behinderung ist eine Frage der Chancengleichheit. Dies machte Dr. Widlok für die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) - Mitveranstalterin der Tagung – deutlich. Für die Fakultät Rehabilitationswissenschaften – die andere Veranstaltungsakteurin - hob der Prodekans Prof. Dr. Bühler hervor, wie wichtig dieses Themenfeld ist und dass die Fakultät stolz sei, hier derzeit bundesweit eine Vorreiterrolle innezuhaben.

Prof. Dr. Kutscher (Kath. Hochschule NRW) zeigt im ersten Hauptvortrag ungleiche gesellschaftliche Teilhabechancen als möglich Folge ungleicher Mediennutzung auf. Jan-René Schluchter beschrieb dann Medienbildung als Möglichkeit des Empowerment von Menschen mit Behinderung und als Anforderungen für die weitere Professionalisierung der Lehrerbildung.

Wie professionelles Handeln trotz bestehender Barrieren aussehen kann, zeigten in den folgenden vier Stunden zahlreiche innovative Beispiele aus der Praxis. Franz-Josef Hanke, blinder Journalist und Teilnehmer der Abschlussdiskussion, brachte es so auf den Punkt: „Zur einer Verwirklichung von Teilhabe gehöre es auch immer, die Vielfalt des Lebens und der individuellen Bedürfnisse der Lebensführung zu berücksichtigen.“

Dieses Augenmerk auf Verschiedenheit zeigte sich auch in den in 15 Arbeitsgemeinschaften vorgestellten Medienbildungsaspekten mit Menschen mit und ohne Behinderung. Viele Institutionen lebenslangen Lernens wurden bedacht: schulisch wie außerschulisch, zielgruppenspezifisch und inklusiv. Auf welche Weise Verschiedenheit schulische Lernkultur beflügeln kann, erläuterten beispielsweise eindrucksvoll Grundschüler/innen aus Herzogenrath: „Manchmal wissen die Lehrerinnen mehr, manchmal wissen die Kinder mehr.“ Aus Sicht der Schüler/innen ist es dabei selbstverständlich, dass hochbegabte Kinder und solche mit besonderem Förderbedarf gemeinsam mit Hilfe von Medien ihre Lieblingsthemen präsentieren.

Auf die gemeinsame Medienbildung von Menschen mit und ohne Behinderung ging die abschließende Diskussion zu Möglichkeiten und Grenzen inklusiver Medienbildung nochmals konkret ein. Dabei reichte die inhaltliche Spanne von den erforderlichen weiteren Nachteilsausgleichen für diejenigen, die erst so an Medienbildung auf Augenhöhe teilnehmen können bis zur wachsenden Rücksichtnahme und Solidarität in allen gesellschaftlichen Gruppen.

Das abschließende Konzert des Ensembles „NIA – extended version“ ließ Inklusion in besonderer Weise lebendig werden und bot einen gelungenen Ausklang der Tagung.

Aus dem Kreis der Teilnehmer/innen wurde im Anschluss die Fachgruppe „Inklusive Medienbildung“ gegründet. Unter dem Dach der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur wird sie neue Weg in die Zukunft aufzeigen. Die Leitung hat Dr. Ingo Bosse übernommen.