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Erfolgreicher Workshop: Armut, Behinderung und Entwicklung

Mehrere kurzweilige und fachlich bereichernde Stunden durften etwa 50 Studierende am 13. Januar erleben, als Mirella Schwinge, Referentin von Handicap International, über Behinderung und Entwicklung sprach.

wokshop neu2 Zum Einstieg des Workshops durften die Studierenden ihr Vorwissen anhand eines Lückentextes unter Beweis stellen; im Laufe des Vortrages erhielten sie einen Überblick über den komplexen Zusammenhang von Armut, Behinderung und Entwicklung.

Eine interessante historische Darstellung der Entwicklungszusammenarbeit gab Aufschluss über den Paradigmenwechsel von ersten karitativen Bemühungen der Missionare bis hin zu einem Menschenrechtsansatz. Dieser neue Ansatz ist auch in der Sicht auf Menschen mit Behinderung zu verzeichnen; dies wird nicht zuletzt in der 2006 verabschiedeten UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung festgehalten.

Die Gastreferentin stelle besonders heraus, dass gut funktionierende Entwicklungszusammenarbeit von Beginn an auf die Bedürfnisse behinderter Menschen ausgerichtet sein muss. In den so genannten Entwicklungsländern – den Ländern des Globalen Südens - leben ca. 70 % der Menschen mit Behinderung weltweit. Nur wenn man diese Personengruppe in Entwicklungsprozesse einbezieht, kann eine Entwicklung zu einem besseren Leben für Menschen mit Behinderung erreicht werden. Dazu ist es wichtig, die Betroffenen selbst nach ihren Bedürfnissen zu fragen. Sie sind ExpertInnen in eigener Sache.

Schon aus rein ökonomischen Gründen ist es wichtig, die Belange von Menschen mit Behinderung ernst zu nehmen und zu beachten! Behinderung und Armut korrelieren sehr stark. Will die internationale Gemeinschaft allein das erste Millennium-Entwicklungsziel, nämlich die Halbierung der extremen Armut, bis 2015 erreichen, so müssen die Bemühungen auf alle Menschen, insbesondere eben auch auf behinderte Menschen, ausgerichtet werden.

Nach theoretischen Erklärungen zu Behinderung und Armut und Informationen über die weltweiten Bemühungen um eine Teilhabe aller Menschen, präsentierte Mirella Schwinge Bilder, welche die Umsetzung gelungener Entwicklungsprojekte, aber auch die Probleme von Menschen mit Behinderung und deren Familien in Entwicklungsländern veranschaulichten.

Ein Film machte deutlich, wie wichtig die Elternarbeit ist: Erst wenn die Eltern zu ihren Kindern mit Behinderung stehen und wissen, welche Entwicklungs- und Teilhabechancen diese haben (können), können sie für die Bildung ihrer Kinder kämpfen und den Teufelskreis der Armut womöglich durchbrechen.

Der dreistündige Workshop war eine gute Ergänzung zum Vortrag von Shikuku Obosi, der im vergangenen Jahr seine persönlichen Erlebnisse als Mensch mit Behinderung in einem sog. Dritte Welt-Land aufzeigte.

Die Studierenden wurden ermutigt, nicht nur in Deutschland für die Teilhabe aller Menschen einzustehen, sondern auch international Teilhabe zu fördern, sodass behinderte Menschen weltweit in ihren Gemeinden selbständig leben und arbeiten können und Entwicklung mitgestalten. In ihnen steckt viel Potential die Entwicklung ihres jeweiligen Landes voranzutreiben.

Die Durchführung der Veranstaltung wurde gefördert durch die Europäische Union.