In einer kleinen Feier sagte der bekannte Sprachtherapeut und Hörforscher Gregor Dupuis seiner Fakultät Lebewohl. In drei Jahrzehnten seines Wirkens hat er ihr Bild wesentlich mit geprägt, hunderte von Sprachtherapeutinnen und –therapeuten qualifiziert und mit dem Sprachambulatorium eine Einrichtung aus der Taufe gehoben, die Ausbildung und Forschung wesentlich bereichert.
In die Dankes- und Abschiedsworte im Namen der Fakultät wob die Dekanin, Prof. Wacker, den Nachweise ein, dass Gregor Dupuis seine wissenschaftliche Tätigkeit in Dortmund bereits in die Wiege gelegt war. Über Stationen in Baden-Württemberg kam der gebürtige Grazer zunächst an die PH-Niedersachsen und ab 1978 nach Dortmund: Der Lehrstuhlvertretung (H4) an der PH Ruhr folgte in der Fusionsphase der PH und TH Dortmund der Ruf auf den Lehrstuhl Rehabilitation und Pädagogik bei Sprach-, Kommunikations- und Hörstörungen. Am 1. April 1980 starteten der Pionier der ersten Stunde ebenso wie die Universität Dortmund als neue Ganze.
Im damaligen Fachbereich Sondererziehung und Rehabilitation gründete Gregor Dupuis 1984 das Sprachtherapeutische Ambulatorium. In Forschung und Lehre waren dem auch im Schuldienst bewährten Hochschullehrer vor allem der Auditive Bereich, Sprachstörungen im Zusammenhang mit Hörschädigungen und mit Informationstechnologie für Behinderte ein Anliegen. Auch heute hochaktuelle Themen wie bilinguales Aufwachsen und Kommunikationshilfen für Menschen im Alter griff er in seinem 30jährigen Wirken am Dortmunder Campus auf. Als weitsichtiger Ideengeber (z.B. zu Informationstechnologie, Computergestützter Sprachdiagnostik und -therapie, Unterstützter Kommunikation, älteren Menschen mit Hörverminderung und -verlust, Akzeptanz von Technischen Hilfen), als aufrechter und verlässlicher Kollege und als rastlos für die Entwicklung der Fakultät Rehabilitationswissenschaften Engagierter hat Gregor Dupuis in Forschung und Lehre, Gremien und über Leitungsaufgaben Geschichte geschrieben. Die Fakultät dankte ihm dafür und seine Gäste applaudierten ausgiebig.
Im laufenden Berufungsverfahren „Sprache und Kommunikation in Rehabilitation und Pädagogik (insbesondere unter dem Aspekt technischer Entwicklungen) (W3)“ – so der scheidende Kollege – sieht er sein Lebenswerk logisch und harmonisch aufgenommen, und gewöhnlich wohlunterrichtete Kreise munkeln, wenn dies möglich wäre, würde er sich auf seine Nachfolge bewerben.